Mittwoch, 3. Januar 2018

Depression = Tabuthema!?

Hallo meine Lieben,
Hier der Text wird nur einfaches Gedankenkreisen meinerseits sein.

Ich finde es so schlimm, dass Depressionen ein Tabuthema sind und auch die Reaktionen der Gesellschafft wenn man sagt, dass man Depressionen hat. Was viel3 nicht verstehen ist, dass ein gesichertes soziales Umfeld, gute Familienverhältnisse und eine gute Ausbildung oder ein guter Job nichts damit zu tun hat, ob man Depressionen hat bzw bekommt oder nicht. Natürlich haben viele Depressionen Auslöser wie Traumen oder schlechte Familienverhältnisse oder Mobbing wie bei mir, aber manche Menschen verfallen in Depressionen ohne triftigen Grund. Warum Mobbing Depressionen auslöst? Nun ja, wenn du jeden Tag aufs neue gesagt bekommst, dass du scheiße und nichts wert bist, dann fängst du irgendwann an das zu glauben. Manche kommen daraus nach dem Schulwechsel und denken nur ab und zu an die alte Zeit, doch bei mir hat es sich eingebrannt und deshalb kann ich es nicht vergessen. Die Namen derer die mich gemobbt haben, werde ich allzu schnell nicht vergessen. Und was mich richtig fertig macht ist, dass zwar mittlerweile überall Vorträge darüber gemacht werden wie schlimm Mobbing ist, aber niemand redet über die Folgen von Mobbing. Ich meine Hallo? Die Zahl der Kinder und Jugendlichen die sich wegen Mobbing bereits umgebracht haben weil sie dadurch Depressionen bekommen haben ist enorm. Und das kann ich auch verstehen. Schließlich ist Mobbing nicht mehr dasselbe wie es mal war. Es ist nicht mehr einfaches hänseln wegen deinem Nachnamen oder irgendeinem Vorfall bei dem du dich blamiert hast. Du wirst heutzutage ohne Grund beleidigt, weil du nicht so bist wie alle anderen. Und es hört nach der Schultür nicht auf. Durch das Internet und Smartphones geht Mobbing bis nach Hause. Du bist nirgends sicher. Und viele trauen sich nichts zu sagen, weil es einfach ein richtig harter  Schritt ist sich zu outen, dass man gemobbt wird. Weil jeder von einem erwartet, dass man eins a funktioniert wie ein Uhrwerk, sich zu 100% an die Gesellschaft anpasst und einfach den gesellschaftlichen Aufgaben folgt. Wenn du auch nur einen anderen Musikgeschmack hast wirst du bereits schief angeguckt. Das heutige Lebensmittel ist Perfektion. Aber nein nein,nicht die Perfektion der individuellen Persönlichkeit. Nein. Die Perfektion der Anpassung an Ideale denen kaum einer nachkommen kann. Mädchen müssen heutzutage hübsch sein, am besten eine 32 tragen und sich aufführen wie eine Barbie und eigentlich dazu noch Jungfrau seien. Jungs müssen ein Sixpack haben, gut in allen Sportarten sein und am bestem mit so vielen Mädchen geschlafen haben wie es nur geht. Erkennt ihr den Fehler? Ich finde es frustrierend, was die Gesellschaft versucht aus der heutigen Jugend zu machen.

So, genug für den heutigen Nachtdienst 😊 ich melde mich die Tage wieder, sorry krasser Schreibfluss momentan 🙈
Kuss, Coco 😚

Dienstag, 2. Januar 2018

Eure Fragen

So, da ich heute den Tag über so viel positives Feedback bekommen habe, und ich eh Nachtdienst habe, dachte ich mir kommt jetzt noch mehr.

Also manche haben mir Fragen gestellt auf die ich eingehen möchte, da sie bestimmt mehrere interessiert.
1. Wie ist es heute? Hast du immer noch den Drang dich selbst zu verletzen?
Teilweise ja und teilweise nein. Allerdings kann ich mittlerweile gut mit diesem Drang umgehen und zum Beispiel mit Gummibänder flutschen, den Drang umgehen. Außerdem habe ich mich selbst konditioniert und mache Atemübungen etc um mich zu entspannen. Mein Drang ist aber auch nur noch ein Bruchteil von dem was er vor und während des Klinikaufenthaltes war.

2. Hast du Angst erneut in die Klinik zu müssen?
Ehrlich gesagt nein. Dadurch, dass ich bereits weiß wie so ein Aufenthalt ist, habe ich keine Angst. Ich hatte auch davor keine Angst dort hin zu fahren.

3. Wie schaffst du es trotz Borderline durch den Tag?
Nun ja, einer der Hauptgründe,weshalb ich jeden Tag meistere ist mein Freund. Er hat mir den Sinn zum Leben zurückgegeben. Er versteht mich und hilft mir bei allem, wo er nur kann. Natürlich gibt es auch Momente in denen er mich nicht verstehen kann oder ich mir wünsche dass er mich besser verstehen könnte, aber das ist vollkommen normal. Ich liebe ihn und weiß, dass er mich trotz meiner Makel auch liebt. Es wird natürlich vielleicht noch einige Tiefe geben, aber wenn ich meinen Freund, meine Familie und meine Freunde an meiner Seite habe, brauche ich mir keine Sorgen zu machen.

4. Man merkt dir gar nicht an, dass du Depressionen hast, wie schaffst du es die zu verstecken?
Also, ich habe erstens über die Jahre gelernt eine gewisse Maske zu bilden, sodass für Außenstehende es nicht ersichtlich ist, dass ich Depressionen habe. Zweitens habe ich wie gesagt meine Depressionen Episoden-mäßig, sodass es auch einfach sein kann, dass ihr mich in einer Episode ohne Depressionen erwischt. Und zu guter letzt habe ich mich nur wenigen Menschen davon erzählt, da es in meiner Umgebung eher ein Tabu Thema ist.

Montag, 1. Januar 2018

Die Depression *TRIGGER WARNING*

Da ich soviel positives Feedback innerhalb kurzer Zeit bekommen habe, hier der versprochene Teil über Depressionen.
Zuallererst muss ich deutlich kenntlich machen, das nicht jede Depression gleich ist. Sei es unter den Episoden selbst oder von Mensch zu Mensch.
Wie ich meine Depressionen beschreiben würde? Nun ja, hier ein kleiner Einblick dazu:
Samstag morgen, du wachst auf und hast keine Kraft aufzustehen. Du bleibst liegen. Deine Eltern rufen, dass das Frühstück fertig ist, du antwortest du kommst runter, weißt aber noch gar nicht woher du die Kraft nehmen sollst dich aufzurichten. Gefühlt 20 Minuten später schaffst du es, dich an die Bettkante zu setzen, aber nur weil Deine Blase drückt.du schnappt dir deine Jogginghose und ein großes Tshirt und stampft runter. Während des Frühstücks ziehen die Gespräche deiner Eltern einfach an dir vorbei, du bist wie benommen. Als sie fragen, ob alles ok ist, erschrickt du und sagst kurz und knapp "Ja bin noch müde, mehr nicht". Nach dem Frühstück verzeihst du dich wieder in dein Zimmer, hörst Musik, schaust fern oder liegst einfach nur im Bett. Du fühlst dich schlapp, nicht richtig in deinem Körper, mehr neben deiner selbst. Die einzigen Male, weshalb du aufstehst ist um auf die Toilette zu gehen und zum Essen. Eigentlich hast du gar keinen Hunger, aber wenn du das sagst, kommen nur weitere unangenehme Fragen, die du nicht in der Lage bist zu beantworten. Deshalb umgehst du sie einfach und stopft das Essen nur rein. Wenn die Nacht hereinbricht, liegst du da und plötzlich beginnen Deine Gedanken zu Kreisen. Du denkst über Dinge nach die vor Wochen passiert sind und schämst dich für sie.. das geht immer und immer weiter.. Du versuchst zwar zu schlafen, aber das hat keinen Sinn, wenn du schläfst hast du Alpträume und wenn nicht welst du dich nur hin und her im Bett. Dein Körper ist eine leere Hülle, die zwar physiologisch funktioniert aber psychisch ein einziger Alptraum ist.
Du kannst dich nicht im Spiegel angucken, du kannst nicht mal richtig definieren wie du aussiehst, aber es gefällt dir einfach alles nicht. Sei es dein kleiner Schwubbel, Deine große Nase, Deine Grübchen,  deine Haare oder einfach Deine nicht 90-60-90 Körpermaße. Du hasst dich dafür, dass du nicht dem Beautyideal entspricht, hast aber keine Kraft etwas daran zu ändern.
Du würdest eigentlich liebend gerne einen schönen Tag oder Abend mit deinen Freunden verbringen, aber du kannst nicht. Du hast Angst sie mit in dein Loch zu ziehen. Du hast Angst sie könnten was merken, in etwa wie Deine Schnitte zu sehen oder so. Deshalb isoliert du dich. Du lässt keinen mehr an dich ran. Und deshalb hasst du dich noch mehr, weil du alle verstößt die dir eigentlich nur helfen möchten..

So, das ist ein kleiner Einblick in eine Depression. Natürlich kann eine Depression verschiedene Ursache  haben und läuft nicht 1 zu 1 so ab wie oben beschrieben, aber durch den Austausch mit anderen ist das so in etwa das Schema wie sie abläuft. Dieser Vorgang kann sich von Tagen über Wochen bis hin zu Jahren ziehen.
Also, wenn euch der obere Ablauf bekannt vorkommt, holt euch Hilfe. Sei es der Freund, die beste Freundin oder die Eltern, das ist völlig egal, nur lasst euch früh genug Hilfe geben, bevor es zu spät ist.

Mein letztes Jahr *ACHTUNG TRIGGER WARNUNG*

So, ich habe letztes Jahr keinen einzigen Post hochgeladen, da ich mir nie so richtig sicher war, was genau ich schreiben soll. Um ehrlich zu sein, ist mein letztes Jahr ziemlich hart gewesen.
Viele von euch haben bereits den Post "Meine wahre Geschichte" gelesen. Nun ja, dieser Post wird wie ein zweiter Teil also eine Fortsetzung davon.

Wie ihr euch bereits denken könnt, ich habe Depressionen. Um genau zu sein habe ich Borderline. Diese Diagnose bekam ich dieses Jahr während meines Aufenthaltes in der Rhein Mosel Fachklinik in Andernach. Wie es dazu kam? Nun ja, ich bin Anfang des Jahres in eine weitere Episode meiner Depressionen gerutscht. Ich kenne soweit jetzt gut einem Jahrzehnt meine Depression, dieses mal kam ich nur einfach nicht selbst wieder aus dem Loch heraus. Ich bin meiner Meinung nach, sogar tiefer gerutscht als je zuvor. Wieso fragt ihr? Weil ich angefangen habe mich selbst zu verletzen. Ja ich habe Klingen genommen und mir zuerst die Beine, dann den Bauch und dann die Arme geritzt. Ob es weh tut? Natürlich, aber wenn dieser Schmerz das einzige ist was ihr fühlt, macht ihr weiter. Ihr schneidet tiefer, macht größere Schnitte und mehr auf einmal. Leider ist ein Nachteil des Selbstverletzens, dass es irgendwann nicht mehr reicht, du spürst keinen Schmerz mehr, nur das Verlangen immer mehr zu machen. So begann ich über andere Arten der Selbstverletzung nachzudenken, leider war dies der Selbstmord. Ich habe ein Hochrisikoverhalten an den Tag gelegt, also nicht aufpassen beim Kochen und mir die Finger zu verbrennen, habe viel zu heiß geduscht, bin nachts ohne Licht gefahren und so weiter. Ende Juni war meine Episode so schlimm, dass ich mich mehrfach täglich verletzt habe und nicht garantieren konnte, dass ich am nächsten Tag noch lebe.
Ich habe selbst gemerkt, dass ich professionelle Hilfe brauche, habe mich nur nie getraut irgendwem was zu sagen außer meinem besten Freund. Irgendwann fingen andere an, meine Schnitte zu sehen. Ich hatte die Kontrolle verloren über das einzige was für mich kontrollierbar schien. So ging ich zu meiner Hausärztin, erzählte ihr von meinen Problemen und am zweiten Termin mit ihr, ließ ich mich freiwillig in die Geschlossene einweisen. Ohne irgendetwas gepackt zu haben führen meine Schwester und ich also nach Andernach. Ich kam auf die Geschlossene und musste alles abgeben, mein Handy, meinen Schmuck und verschiedene Notfallmedikamente die ich in meiner Handtasche hatte, wie Kopfschmerztabletten etc. So da war ich... Eine Station komplett weiß gehalten. Verschiedene Bilder waren von den anderen Patienten abgerissen worden. Ich hatte keinen Schlafrhythmus mehr. Deshalb habe ich die meiste Zeit draußen, im "Aquarium" der Raucherbereich aufgehalten. Das Rauchen war das einzige was ich machen konnte, abgesehen von Spiele spielen und auf dem Zimmer zu sitzen. Ich habe mehrere Tage auch ni ist mehr gegessen gehabt, ich bin zwar zu den Mahlzeiten in den Essensraum gegangen habe aber meistens doch nichts gegessen und alles nur weggeworfen. Ich habe einige sehr Liebe Menschen dort kennen gelernt aber genauso habe ich auch Menschen kennen gelernt, bei denen ich mir teils sorgen gemacht habe, dass sie mir was antuen. Manche der Männer die bereits länger dort verwahrt wurden, waren mittlerweile geistig nur noch auf ihren Sextrieb fixiert, weshalb ich des öfteren unpassend angefasst wurde. Natürlich habe ich dies dem Pflegepersonal gemeldet und so bekamen sie ihre Beruhigungsmittel. Ich war insgesamt 7 Tage auf der Geschlossenen, bis ich fürs erste stabil genug war um auf eine offene Station zu kommen. Ihr könnt mir gar nicht glauben, wie sehr i ich mich bei meinem ersten Freitag über Wind, Blumenduft, Gras und weiteres gefreut habe.
Auf der offenen Station dürfte ich an diesem Tag noch nicht die Station verlassen. Ich dürfte nur in den Garten, der der Station und noch einer weiteren gehörte, um zu Rauchen. Ich muss sagen, ich habe mich dort zuerst ziemlich zurückgezogen, da ich eine Sozialphobie habe und mich nicht traute unter die anderen Patienten zu gehen. Abends ab 20 Uhr dürfte auf dem Balkon geraucht werden, und der Grten wurde um 21 Uhr geschlossen. Dort lernte ich dann erst so richtig die ersten Patienten kennen. Natürlich wurde dort ein typisches Gespräch geführt: "Warum bist du hier? Warst du auf der Geschlossenen? Was hast du?" So, habe ich mich sehr schnell nicht mehr alleine gefühlt, da alle dort Depressionen hatten jeder eine andere Art, aber im Grunde genommen waren wir alle gleich. Mit der Zeit habe ich Freunde gefunden. Die ersten beiden Freunde die ich fand, waren mir wirklich eine große Hilfe und sind es eigentlich bis jetzt noch, auch wenn Ihnen das glaube ich gar nicht bewusst ist. I. & S. Danke für eure Unterstützung und ich vermisse die Zeit mir euch!
Relativ schnell kamen weitere Patienten, mit denen ich auch super klar kam. Grüße an euch Schrauben E. S. J. N. J. M. C. S. S. T. (Ich möchte niemanden bloß stellen deshalb die Abkürzungen, aber ihr wisst schon dass ihr gemeint seid!)
Ja wir sind die Schrauben, wir haben alle mehrere Schrauben locker 😚
Ich kann niemals unsere Abende auf dem Balkon vergessen, unsere Touren zum Hit oder unsere Gartensessions! Diese Leute haben meiner Entwicklung ziemlich viel beigetragen. Sie alle sind diejenigen mit den größten Herzen!
Mittlerweilemist es mehrere Monate her, dass ich zur Klinge gegriffen habe. Ich kann nicht garantieren, dass ich es nie wieder tue, aber momentan geht es mir verhältnismäßig gut. Ich bin in einer festen Beziehung und habe teils noch Kontakt zu meinen Schrauben.😊
Warum ich diesen Post hier schreibe? Aufmerksamkeit? Jaein. Ich möchte keine Aufmerksamkeit für meine eigene Person hiermit erreichen. Ich möchte Aufmerksamkeit auf das Thema Depression werfen, sei es Borderline, manische Depressionen oder sonstiges. Es ist ein Tabuthema,  was ich sehr schlimm finde, da viele Menschen an Depressionen leiden, nur keiner traut sich zu öffnen, da viele darauf mit Missverständniss darauf reagieren. Wenn ihr möchtet mache ich dazu noch einen gesonderten Post, also meldet euch wenn ihr noch mehr wissen möchtet.
Und falls ihr Probleme habt, schließt euch nicht in eurem Zimmer ein, geht raus und redet mit jemandem eures Vertrauens darüber!

Das war es erstmal fürs erste,
Eure Coco 🔩♥️