Mittwoch, 24. April 2019

Well, here i am again.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich anfangen soll. Es ist lange her, dass ich mich mal hingesetzt habe um zu schreiben. Ob ich noch weiß, wie das überhaupt geht?😄
Um ehrlich zu sein, weiß ich bis jetzt auch noch gar kein Thema über das ich schreiben könnte mit euch. Außer, dass sich sehr viel in meinem Leben getan hat seit dem letzten Post. Der letzte Post ist von letztem Jahr Januar. Krass, wie lang das schon wieder her ist. Ich weiß, dass ich irgendwie immer wieder aufs Neue verspreche mehr zu posten und das alles, aber irgendwie kriege ich das dann doch nicht immer so hin, wie ich es eigentlich wollte. Vielleicht hängt das auch mit meiner Erkrankung zusammen oder einfach nur, weil ich zu perfektionistisch bin um wirklich mal einen Post hochzuladen, weil meist ist er mir dann doch nicht gut genug, dass ihn jemandem zum Lesen geben würde. Deshalb lese ich mir diesen Text wahrscheinlich auch nur einmal durch, weil am Ende lade ich ihn doch wieder nicht hoch oder er versauert wie viele andere Texte in meinen Entwürfen.

Also, ein Thema über das ich mich auslassen kann, ist zum Beispiel wie das letzte Jahr war. Es ist sehr viel passiert. Einerseits geht es mir besser, da >ES< einen Namen hat [Borderline]. Jedoch wirft mich diese Erkrankung auch oft genug einfach wieder zurück. Was gut an der Krankheit ist, ist dass ich vielen Leuten meine Verhaltensweisen damit recht einfach erklären kann und dies auch gerne tue. Ich fühle mich teilweise, als wäre ich sowas wie die Botschafterin für Borderline und Depressionen in meinem Umfeld und dass ich vielen Leuten damit die Augen öffnen kann (oder muss?). Ich weiß auch nicht. Andererseits macht mir meine Krankheit auch oft einen Strich durch die Rechnung. Zum Beispiel, wenn es darum geht mit Freunden etwas zu unternehmen bzw feiern zu gehen oder so etwas. Wie viele wissen, nehme ich Medikamente und bin diese sogar mittlerweile am reduzieren. Ich bin von der Quetiapin Dosis 300mg retadiert auf 150mg unretadiert reduziert worden. Natürlich ist das ein riesen Schritt, welcher auch symbolisiert, dass es mir einigermaßen gut geht und meine Therapie anschlägt, jedoch hat die unretadierte Version so einige Tücken. Zum Beispiel, dass ich sie eine Stunde vor dem Schlafen gehen einnehmen muss und das relativ regelmäßig zur gleichen Uhrzeit. Natürlich mache ich auch mal Ausnahmen, jedoch merke ich das sofort. Versteht mich nicht falsch, aber mein Körper ist einfach nach der ganzen Zeit süchtig nach dem Wirkstoff und ich merke durchaus, wenn es da Ungleichheiten gibt. Also zum Beispiel könnte ich wahrscheinlich nicht direkt einen kalten Entzug machen um davon wegzukommen, weil wenn ich es nicht nehme schlafe ich nicht. >GAR NICHT<. Woher ich das wissen will? Nun ja, ich bin nun mal auch nur ein Mensch, der durchaus auch mal etwas vergessen kann. Und deshalb ist mir das leider schon 2-3 mal passiert, dass ich vergessen habe sie einzunehmen und es dann „zu spät“ war sie einzunehmen, sodass ich dann eben 2 Tage am Stück, so ca. 36 h, wach war. Mit „zu spät“ meine ich, dass ich feiern war, wir um halb 5 aus der Kneipe geschmissen wurden und ich aber um 9 Uhr wieder aufstehen musste. Und das „Problem“ bei meinem Medikament ist, dass wenn ich es nehme es mich so ca. 8 Stunden umhaut. Ich habe dies leider erfahren müssen, als ich es etwas später eingenommen habe als sonst. Also nicht um ca. 19:30 Uhr sondern um 22:00 Uhr; ich habe schön verpennt am nächsten Tag.  Wenn ich mein Quetiapin nehme, dann schlafe ich tief und fest. Vor kurzem habe ich nicht mal mitbekommen, wie im McDonalds neben meinem Hotel eingebrochen wurde und die Alarmanlge anscheinend die halbe Nacht verrückt gespielt hat. Alle sind wach geworden, nur ich hab tief und fest gepennt. 
Ich kann wegen diesem Medikament, an vielen Aktivitäten meiner Freunde nicht teilnehmen, da ich es wie gesagt immer relativ regelmäßig zur gleichen Uhrzeit einnehmen muss und dies somit meist nicht in den Zeitplan von ihnen reinpasst. Gerade weil viele von ihnen nur abends Zeit haben und ich aber nur tagsüber. Auch wenn ich es genommen habe und jemand dann spontan auf die Idee kommt etwas zu unternehmen, kann ich immer nur absagen, weil ich die Müdigkeit leider nicht übergehen kann.
Gut, genug von meinen Medikamenten. Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich mich in einem relativ stabilen Zustand befinde. Es gibt immer noch „Ups and Downs“ aber ich habe sie meiner Meinung nach gut im Griff. Klingen machen Gott sei dank nur noch etwa 5% meines Lebens aus und keine 80% mehr. Das soll heißen, dass ich durchaus Rückfälle hatte aber nicht im geringsten in dem Ausmaß wie es vorher war. 
Ich bin auch seit Juni letzten Jahres wieder single; was ich mega gut finde. Ich muss erstmal lernen mit mir selbst klar zu kommen, bevor ich versuche mich auf jemand anderen einzulassen. Zumindest ist das zur Zeit meine Ansicht der Dinge. Auch wenn ich nicht sagen kann, wie es in 2 Stunden, morgen, in 2 Wochen, in 3 Monaten oder einem Jahr aussieht. In meinem Fokus befindet sich jetzt vorerst mein Examen, welches ich hoffentlich dieses Jahr bestreiten und erhalten werde.  Ohje und schon kommt wieder die Panik vor dem Ganzen. 😲
Naja, ich denke das war dann jetzt erstmal so das „Gröbste“, auch wenn es schon wieder ein riesen Roman geworden ist anstatt ein kurz und knapp gehaltenes Statusupdate. 
Bin momentan sehr motiviert zu schreiben, mal schauen ob noch ein paar Posts kommen oder ob ich wieder ein jahr lang Sendepause mache. 😃
Bye, Coco.❤️

P.S. Ja ich weiß, der Link zu meinem Post ist sehr veraltet, pubertierende-15-Jährige-mäßig-kitschig und viel zu pink für meinen geschmack mittlerweile, aber ich bin zu unmotiviert eine neue Seite zu erstellen und irgendwie finde ich, dass dieser Blog auch so bleiben sollte. 🙂

Mittwoch, 3. Januar 2018

Depression = Tabuthema!?

Hallo meine Lieben,
Hier der Text wird nur einfaches Gedankenkreisen meinerseits sein.

Ich finde es so schlimm, dass Depressionen ein Tabuthema sind und auch die Reaktionen der Gesellschafft wenn man sagt, dass man Depressionen hat. Was viel3 nicht verstehen ist, dass ein gesichertes soziales Umfeld, gute Familienverhältnisse und eine gute Ausbildung oder ein guter Job nichts damit zu tun hat, ob man Depressionen hat bzw bekommt oder nicht. Natürlich haben viele Depressionen Auslöser wie Traumen oder schlechte Familienverhältnisse oder Mobbing wie bei mir, aber manche Menschen verfallen in Depressionen ohne triftigen Grund. Warum Mobbing Depressionen auslöst? Nun ja, wenn du jeden Tag aufs neue gesagt bekommst, dass du scheiße und nichts wert bist, dann fängst du irgendwann an das zu glauben. Manche kommen daraus nach dem Schulwechsel und denken nur ab und zu an die alte Zeit, doch bei mir hat es sich eingebrannt und deshalb kann ich es nicht vergessen. Die Namen derer die mich gemobbt haben, werde ich allzu schnell nicht vergessen. Und was mich richtig fertig macht ist, dass zwar mittlerweile überall Vorträge darüber gemacht werden wie schlimm Mobbing ist, aber niemand redet über die Folgen von Mobbing. Ich meine Hallo? Die Zahl der Kinder und Jugendlichen die sich wegen Mobbing bereits umgebracht haben weil sie dadurch Depressionen bekommen haben ist enorm. Und das kann ich auch verstehen. Schließlich ist Mobbing nicht mehr dasselbe wie es mal war. Es ist nicht mehr einfaches hänseln wegen deinem Nachnamen oder irgendeinem Vorfall bei dem du dich blamiert hast. Du wirst heutzutage ohne Grund beleidigt, weil du nicht so bist wie alle anderen. Und es hört nach der Schultür nicht auf. Durch das Internet und Smartphones geht Mobbing bis nach Hause. Du bist nirgends sicher. Und viele trauen sich nichts zu sagen, weil es einfach ein richtig harter  Schritt ist sich zu outen, dass man gemobbt wird. Weil jeder von einem erwartet, dass man eins a funktioniert wie ein Uhrwerk, sich zu 100% an die Gesellschaft anpasst und einfach den gesellschaftlichen Aufgaben folgt. Wenn du auch nur einen anderen Musikgeschmack hast wirst du bereits schief angeguckt. Das heutige Lebensmittel ist Perfektion. Aber nein nein,nicht die Perfektion der individuellen Persönlichkeit. Nein. Die Perfektion der Anpassung an Ideale denen kaum einer nachkommen kann. Mädchen müssen heutzutage hübsch sein, am besten eine 32 tragen und sich aufführen wie eine Barbie und eigentlich dazu noch Jungfrau seien. Jungs müssen ein Sixpack haben, gut in allen Sportarten sein und am bestem mit so vielen Mädchen geschlafen haben wie es nur geht. Erkennt ihr den Fehler? Ich finde es frustrierend, was die Gesellschaft versucht aus der heutigen Jugend zu machen.

So, genug für den heutigen Nachtdienst 😊 ich melde mich die Tage wieder, sorry krasser Schreibfluss momentan 🙈
Kuss, Coco 😚

Dienstag, 2. Januar 2018

Eure Fragen

So, da ich heute den Tag über so viel positives Feedback bekommen habe, und ich eh Nachtdienst habe, dachte ich mir kommt jetzt noch mehr.

Also manche haben mir Fragen gestellt auf die ich eingehen möchte, da sie bestimmt mehrere interessiert.
1. Wie ist es heute? Hast du immer noch den Drang dich selbst zu verletzen?
Teilweise ja und teilweise nein. Allerdings kann ich mittlerweile gut mit diesem Drang umgehen und zum Beispiel mit Gummibänder flutschen, den Drang umgehen. Außerdem habe ich mich selbst konditioniert und mache Atemübungen etc um mich zu entspannen. Mein Drang ist aber auch nur noch ein Bruchteil von dem was er vor und während des Klinikaufenthaltes war.

2. Hast du Angst erneut in die Klinik zu müssen?
Ehrlich gesagt nein. Dadurch, dass ich bereits weiß wie so ein Aufenthalt ist, habe ich keine Angst. Ich hatte auch davor keine Angst dort hin zu fahren.

3. Wie schaffst du es trotz Borderline durch den Tag?
Nun ja, einer der Hauptgründe,weshalb ich jeden Tag meistere ist mein Freund. Er hat mir den Sinn zum Leben zurückgegeben. Er versteht mich und hilft mir bei allem, wo er nur kann. Natürlich gibt es auch Momente in denen er mich nicht verstehen kann oder ich mir wünsche dass er mich besser verstehen könnte, aber das ist vollkommen normal. Ich liebe ihn und weiß, dass er mich trotz meiner Makel auch liebt. Es wird natürlich vielleicht noch einige Tiefe geben, aber wenn ich meinen Freund, meine Familie und meine Freunde an meiner Seite habe, brauche ich mir keine Sorgen zu machen.

4. Man merkt dir gar nicht an, dass du Depressionen hast, wie schaffst du es die zu verstecken?
Also, ich habe erstens über die Jahre gelernt eine gewisse Maske zu bilden, sodass für Außenstehende es nicht ersichtlich ist, dass ich Depressionen habe. Zweitens habe ich wie gesagt meine Depressionen Episoden-mäßig, sodass es auch einfach sein kann, dass ihr mich in einer Episode ohne Depressionen erwischt. Und zu guter letzt habe ich mich nur wenigen Menschen davon erzählt, da es in meiner Umgebung eher ein Tabu Thema ist.

Montag, 1. Januar 2018

Die Depression *TRIGGER WARNING*

Da ich soviel positives Feedback innerhalb kurzer Zeit bekommen habe, hier der versprochene Teil über Depressionen.
Zuallererst muss ich deutlich kenntlich machen, das nicht jede Depression gleich ist. Sei es unter den Episoden selbst oder von Mensch zu Mensch.
Wie ich meine Depressionen beschreiben würde? Nun ja, hier ein kleiner Einblick dazu:
Samstag morgen, du wachst auf und hast keine Kraft aufzustehen. Du bleibst liegen. Deine Eltern rufen, dass das Frühstück fertig ist, du antwortest du kommst runter, weißt aber noch gar nicht woher du die Kraft nehmen sollst dich aufzurichten. Gefühlt 20 Minuten später schaffst du es, dich an die Bettkante zu setzen, aber nur weil Deine Blase drückt.du schnappt dir deine Jogginghose und ein großes Tshirt und stampft runter. Während des Frühstücks ziehen die Gespräche deiner Eltern einfach an dir vorbei, du bist wie benommen. Als sie fragen, ob alles ok ist, erschrickt du und sagst kurz und knapp "Ja bin noch müde, mehr nicht". Nach dem Frühstück verzeihst du dich wieder in dein Zimmer, hörst Musik, schaust fern oder liegst einfach nur im Bett. Du fühlst dich schlapp, nicht richtig in deinem Körper, mehr neben deiner selbst. Die einzigen Male, weshalb du aufstehst ist um auf die Toilette zu gehen und zum Essen. Eigentlich hast du gar keinen Hunger, aber wenn du das sagst, kommen nur weitere unangenehme Fragen, die du nicht in der Lage bist zu beantworten. Deshalb umgehst du sie einfach und stopft das Essen nur rein. Wenn die Nacht hereinbricht, liegst du da und plötzlich beginnen Deine Gedanken zu Kreisen. Du denkst über Dinge nach die vor Wochen passiert sind und schämst dich für sie.. das geht immer und immer weiter.. Du versuchst zwar zu schlafen, aber das hat keinen Sinn, wenn du schläfst hast du Alpträume und wenn nicht welst du dich nur hin und her im Bett. Dein Körper ist eine leere Hülle, die zwar physiologisch funktioniert aber psychisch ein einziger Alptraum ist.
Du kannst dich nicht im Spiegel angucken, du kannst nicht mal richtig definieren wie du aussiehst, aber es gefällt dir einfach alles nicht. Sei es dein kleiner Schwubbel, Deine große Nase, Deine Grübchen,  deine Haare oder einfach Deine nicht 90-60-90 Körpermaße. Du hasst dich dafür, dass du nicht dem Beautyideal entspricht, hast aber keine Kraft etwas daran zu ändern.
Du würdest eigentlich liebend gerne einen schönen Tag oder Abend mit deinen Freunden verbringen, aber du kannst nicht. Du hast Angst sie mit in dein Loch zu ziehen. Du hast Angst sie könnten was merken, in etwa wie Deine Schnitte zu sehen oder so. Deshalb isoliert du dich. Du lässt keinen mehr an dich ran. Und deshalb hasst du dich noch mehr, weil du alle verstößt die dir eigentlich nur helfen möchten..

So, das ist ein kleiner Einblick in eine Depression. Natürlich kann eine Depression verschiedene Ursache  haben und läuft nicht 1 zu 1 so ab wie oben beschrieben, aber durch den Austausch mit anderen ist das so in etwa das Schema wie sie abläuft. Dieser Vorgang kann sich von Tagen über Wochen bis hin zu Jahren ziehen.
Also, wenn euch der obere Ablauf bekannt vorkommt, holt euch Hilfe. Sei es der Freund, die beste Freundin oder die Eltern, das ist völlig egal, nur lasst euch früh genug Hilfe geben, bevor es zu spät ist.

Mein letztes Jahr *ACHTUNG TRIGGER WARNUNG*

So, ich habe letztes Jahr keinen einzigen Post hochgeladen, da ich mir nie so richtig sicher war, was genau ich schreiben soll. Um ehrlich zu sein, ist mein letztes Jahr ziemlich hart gewesen.
Viele von euch haben bereits den Post "Meine wahre Geschichte" gelesen. Nun ja, dieser Post wird wie ein zweiter Teil also eine Fortsetzung davon.

Wie ihr euch bereits denken könnt, ich habe Depressionen. Um genau zu sein habe ich Borderline. Diese Diagnose bekam ich dieses Jahr während meines Aufenthaltes in der Rhein Mosel Fachklinik in Andernach. Wie es dazu kam? Nun ja, ich bin Anfang des Jahres in eine weitere Episode meiner Depressionen gerutscht. Ich kenne soweit jetzt gut einem Jahrzehnt meine Depression, dieses mal kam ich nur einfach nicht selbst wieder aus dem Loch heraus. Ich bin meiner Meinung nach, sogar tiefer gerutscht als je zuvor. Wieso fragt ihr? Weil ich angefangen habe mich selbst zu verletzen. Ja ich habe Klingen genommen und mir zuerst die Beine, dann den Bauch und dann die Arme geritzt. Ob es weh tut? Natürlich, aber wenn dieser Schmerz das einzige ist was ihr fühlt, macht ihr weiter. Ihr schneidet tiefer, macht größere Schnitte und mehr auf einmal. Leider ist ein Nachteil des Selbstverletzens, dass es irgendwann nicht mehr reicht, du spürst keinen Schmerz mehr, nur das Verlangen immer mehr zu machen. So begann ich über andere Arten der Selbstverletzung nachzudenken, leider war dies der Selbstmord. Ich habe ein Hochrisikoverhalten an den Tag gelegt, also nicht aufpassen beim Kochen und mir die Finger zu verbrennen, habe viel zu heiß geduscht, bin nachts ohne Licht gefahren und so weiter. Ende Juni war meine Episode so schlimm, dass ich mich mehrfach täglich verletzt habe und nicht garantieren konnte, dass ich am nächsten Tag noch lebe.
Ich habe selbst gemerkt, dass ich professionelle Hilfe brauche, habe mich nur nie getraut irgendwem was zu sagen außer meinem besten Freund. Irgendwann fingen andere an, meine Schnitte zu sehen. Ich hatte die Kontrolle verloren über das einzige was für mich kontrollierbar schien. So ging ich zu meiner Hausärztin, erzählte ihr von meinen Problemen und am zweiten Termin mit ihr, ließ ich mich freiwillig in die Geschlossene einweisen. Ohne irgendetwas gepackt zu haben führen meine Schwester und ich also nach Andernach. Ich kam auf die Geschlossene und musste alles abgeben, mein Handy, meinen Schmuck und verschiedene Notfallmedikamente die ich in meiner Handtasche hatte, wie Kopfschmerztabletten etc. So da war ich... Eine Station komplett weiß gehalten. Verschiedene Bilder waren von den anderen Patienten abgerissen worden. Ich hatte keinen Schlafrhythmus mehr. Deshalb habe ich die meiste Zeit draußen, im "Aquarium" der Raucherbereich aufgehalten. Das Rauchen war das einzige was ich machen konnte, abgesehen von Spiele spielen und auf dem Zimmer zu sitzen. Ich habe mehrere Tage auch ni ist mehr gegessen gehabt, ich bin zwar zu den Mahlzeiten in den Essensraum gegangen habe aber meistens doch nichts gegessen und alles nur weggeworfen. Ich habe einige sehr Liebe Menschen dort kennen gelernt aber genauso habe ich auch Menschen kennen gelernt, bei denen ich mir teils sorgen gemacht habe, dass sie mir was antuen. Manche der Männer die bereits länger dort verwahrt wurden, waren mittlerweile geistig nur noch auf ihren Sextrieb fixiert, weshalb ich des öfteren unpassend angefasst wurde. Natürlich habe ich dies dem Pflegepersonal gemeldet und so bekamen sie ihre Beruhigungsmittel. Ich war insgesamt 7 Tage auf der Geschlossenen, bis ich fürs erste stabil genug war um auf eine offene Station zu kommen. Ihr könnt mir gar nicht glauben, wie sehr i ich mich bei meinem ersten Freitag über Wind, Blumenduft, Gras und weiteres gefreut habe.
Auf der offenen Station dürfte ich an diesem Tag noch nicht die Station verlassen. Ich dürfte nur in den Garten, der der Station und noch einer weiteren gehörte, um zu Rauchen. Ich muss sagen, ich habe mich dort zuerst ziemlich zurückgezogen, da ich eine Sozialphobie habe und mich nicht traute unter die anderen Patienten zu gehen. Abends ab 20 Uhr dürfte auf dem Balkon geraucht werden, und der Grten wurde um 21 Uhr geschlossen. Dort lernte ich dann erst so richtig die ersten Patienten kennen. Natürlich wurde dort ein typisches Gespräch geführt: "Warum bist du hier? Warst du auf der Geschlossenen? Was hast du?" So, habe ich mich sehr schnell nicht mehr alleine gefühlt, da alle dort Depressionen hatten jeder eine andere Art, aber im Grunde genommen waren wir alle gleich. Mit der Zeit habe ich Freunde gefunden. Die ersten beiden Freunde die ich fand, waren mir wirklich eine große Hilfe und sind es eigentlich bis jetzt noch, auch wenn Ihnen das glaube ich gar nicht bewusst ist. I. & S. Danke für eure Unterstützung und ich vermisse die Zeit mir euch!
Relativ schnell kamen weitere Patienten, mit denen ich auch super klar kam. Grüße an euch Schrauben E. S. J. N. J. M. C. S. S. T. (Ich möchte niemanden bloß stellen deshalb die Abkürzungen, aber ihr wisst schon dass ihr gemeint seid!)
Ja wir sind die Schrauben, wir haben alle mehrere Schrauben locker 😚
Ich kann niemals unsere Abende auf dem Balkon vergessen, unsere Touren zum Hit oder unsere Gartensessions! Diese Leute haben meiner Entwicklung ziemlich viel beigetragen. Sie alle sind diejenigen mit den größten Herzen!
Mittlerweilemist es mehrere Monate her, dass ich zur Klinge gegriffen habe. Ich kann nicht garantieren, dass ich es nie wieder tue, aber momentan geht es mir verhältnismäßig gut. Ich bin in einer festen Beziehung und habe teils noch Kontakt zu meinen Schrauben.😊
Warum ich diesen Post hier schreibe? Aufmerksamkeit? Jaein. Ich möchte keine Aufmerksamkeit für meine eigene Person hiermit erreichen. Ich möchte Aufmerksamkeit auf das Thema Depression werfen, sei es Borderline, manische Depressionen oder sonstiges. Es ist ein Tabuthema,  was ich sehr schlimm finde, da viele Menschen an Depressionen leiden, nur keiner traut sich zu öffnen, da viele darauf mit Missverständniss darauf reagieren. Wenn ihr möchtet mache ich dazu noch einen gesonderten Post, also meldet euch wenn ihr noch mehr wissen möchtet.
Und falls ihr Probleme habt, schließt euch nicht in eurem Zimmer ein, geht raus und redet mit jemandem eures Vertrauens darüber!

Das war es erstmal fürs erste,
Eure Coco 🔩♥️

Samstag, 10. September 2016

Einzigartigkeit

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht wie ich anfangen soll. Ich bin ziemlich geschockt darüber, was alles noch möglich ist. Bis zur 12. Woche der Schwangerschaft darf man ohne Grund abtreiben. Ich kann das einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Wenn man sich dazu entscheidet Sex zu haben, muss man entweder genug Maßnahmen treffen um eine Schwangerschaft zu verhindern oder das Risiko der Schwangerschaft in Kauf nehmen. Ich meine schließlich, gibt es heutzutage genug Möglichkeiten um nicht schwanger zu werden. Und sobald man schwanger werden will, muss man auch die "Gefahr" akzeptieren, dass dieses Kind auch eingeschränkt (im Volksmunde auch behindert genannt) zur Welt kommen kann. Dieser Drang zur Perfektion ist echt schlimm in meinen Augen; gerade die Besonderheiten an jedem Einzelnen, finde ich wunderschön. Naja, ich schweife mal wieder ab... Also allgemein muss ich sagen, dass ich total gegen Abtreibungen und alles was in die menschliche Natur eingreift bin... Wir haben in der Schule eine Doku über Tim geguckt, der im 7. Monat abgetrieben wurde und überlebt hat. Circa im 6. Monat wurde bei ihm Trisomie 21 (Down-Syndrom) diagnostiziert und sobald die Mutter dies erfuhr, sagte sie sofort, dass sie dieses Kind nicht mehr will. Wie Bitte?! Ganze 6 Monate voller Vorfreude auf ein Kind und innerhalb weniger Minuten weiß sie, dass sie dieses Kind nicht mehr will? Wer gibt ihr bitte die Befugnis über ein Menschenleben zu entscheiden? Ich finde, dass sich das so anhört als würde sie einfach nur irgendein Ding mit sich rumtragen, was sie nun entfernt haben möchte. Und wie kann der Arzt das mit seinem Gewissen vereinbaren? Er wurde also im 7. Monat zur Welt gebracht und wurde einfach liegen gelassen, um zu sterben. Doch nach !9! Stunden bemerkte der Azrt erst, dass Tim nicht sterben wird. Erst nach dieser Zeit leitete er lebenserhaltende Maßnahmen ein. Dadurch erlitt er noch viele weitere Einschränkungen. Ich könnte mich wochenlang über sowas aufregen. Meiner Meinung nach beginnt ein Menschenleben ab dem Moment, in dem die Spermie die Eizelle befruchtet hat. Ab genau diesem Moment verbinden sich die Gene der Eltern und bilden eine zukünftige Frucht von Mutter Erde. Und in meinen Augen ist die Würde des Menschen ganz klar unantastbar, wie auch in unseren Grundgesetzen verankert. Es ist nicht von Bedeutung, was es letztendlich für ein Mensch wird, jeder Mensch, jedes Leben ist unantastbar. Ich sehe Behinderungen auch nicht als was Schlechtes oder als Nachteil an, eher als ein kostenloser Bonus. Natürlich kann es schwer sein,. aber wenn man sich ein wenig Zeit nimmt, kann man förmlich sehen, wie sich die individuelle Schönheit dieser Personen entfaltet. Die Antwort die ich jetzt mir bereits erdenken kann von vielen von euch ist "Aber wenn man keine Zeit hat?!" Ihr habt durchaus die Zeit dafür nur eher nicht den Willen eure Zeit für so etwas zu opfern. Ihr seid so fixiert auf unwichtige Dinge, dass ihr solche schönen Momente verpasst. Ihr nehmt bereits die kleinsten Dinge gar nicht mehr wahr. Sobald ihr jemand Eingeschränkten seht, verzieht ihr euer Gesicht zu einer abwertenden Grimasse; auch wenn ihr denkt, dass die Person es sowieso nicht bemerkt, glaubt mir, eure Blicke bohren sich wie Messerstiche in ihre Herzen, genauso wie in die ihrer Familie und Freunde. Mit welchem Recht macht ihr das? Mit welchem Recht stellt ihr euch über diese Person und tut so als wärt ihr etwas besseres? Mag sein, dass wir Menschen uns unterscheiden, aber ich finde somit ergänzen wir uns - wie ein Puzzle. Kennt ihr noch diese Puzzle-Bälle? Genau so stelle ich mir uns Menschen vor. Wir ergänzen uns alle miteinander und nur wenn alle zusammenhalten ergibt es etwas Ganzes - die Menschheit; uns. Ich weiß, dass nicht jeder von euch genauso denkt wie ich, aber ich hoffe, dass ich vielleicht ein wenig eure Sicht auf solche Dinge ändern kann hiermit. Eine weitere Metapher, die ich mir gerne dazu vostelle: Stell dir vor du gehst in einen Garten. Dort sind Rosen, Tulpen, Margaritten und so weiter. Jede einzelne hat durchaus  kleine Macken, machen aber sehr viel von diesem Bild aus. Und wenn es ein besonderer Garten ist, findest du sogar so einige Seltenheiten oder Kreuzungen, die dich so berühren und faszinieren weil sie so wunderschön sind, dass du gar nicht mehr wegschauen kannst. (In meinen Augen sind dies die eingeschränkten Menschen). Du weißt, dass das nicht normal ist im Gegensatz zu den anderen, aber du vergisst diese Blume nicht mehr - wegen ihrer Einzigartigkeit. Eine meiner Favoriten dafür ist das einfache 4 blättrige Kleeblatt. Eine Pflanze mit deutlichem Gendefekt, ist eines der meisterhofftestens Dinge, die man finden möchte, weil es "Glück" bringt. Ist das nicht wundervoll?

So hiermit entlasse ich euch in eure eigenen Gedanken, macht was draus.

Sonntag, 8. November 2015

Meine wahre Geschichte

So, also allgemein, muss ich sagen, dass es mir wie Jahre vorkommt, dass ich mal wieder schreibe. Ich hatte zwar öfters Zeit und Lust zu schreiben, aber keinen richtigen Grund - also kein spezielles Thema. Natürlich gibt es momentan genug Themen, wie Asylanten und viele andere Dinge die auch privat bei mir passieren, aber mein Kopf kann sich nicht für eines entscheiden. Momentan möchte ich mich auf einen Teil von mir beziehen, den ich seit langem vor mir selbst verleugnet habe. Den genauen Grund für diese Verleugnung kann ich nicht wirklich sagen. Es ist mir einfach würde ich sagen unangenehm und es ist auch sehr ungewohnt vor anderen meine Gefühle Preis zu geben. Einfach weil ich sowieso Milliarden Dinge äußern könnte, die aber so verzweigt und unübersichtlich sind, sodass kaum einer meinen Gedanken folgen kann. Aber auch, weil viele sagen, dass ich zu pessimistisch bin. Aber wer hat denn bitte festgelegt, ab wann Pessimismus beginnt und Optimismus aufhört? Ich finde es so schwachsinnig, wenn Leute einem ein Schild vor den Kopf hängen und meinen sie können einfach über die Person ohne jegliche Vorkenntnisse urteilen. Aber ich schweife ab, weil wie gesagt meine Gedanken so verzweigt sind, dass wenn ich das Ventil öffne und ein paar rauslassen will, direkt ein Strom von verschiedenen Themen und Gedanken rausplatzt dass keiner mehr irgendwie mir folgen kann.
Und zwar schreibe wieder, wegen eines Vorfalls. Ich bin jetzt in der Ausbildung seit dem 01.10.2015 und vor knapp 2 Wochen hatten wir unseren 1. Reflektionstag. Wir sollten aufschreiben, was uns aus macht - also Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und seit langem habe ich mal wieder einen Teil von mir geöffnet, der sehr lange verschlossen war. Ich habe gut 2 Jahre nicht offen darüber geredet, aber so langsam merke ich, dass diese Wunden noch nicht geheilt sind und ich durch reden den Schmerz lindere. Deshalb schreibe ich nun mal einfach meine Gedanken so auf wie sie kommen.
Es hat alles sehr früh angefangen. Bereits in der 1. Klasse habe ich gemerkt, dass ich mit egal was ich tat aneckte bei den Anderen. Ich sammelte des Öfteren schiefe Blicke und der Gleichen, aber da hätte ich niemals geahnt, dass es der Beginn einer jahrelangen Tortur war. Ich war schon immer nicht das "typische Mädchen" sage ich mal. Als Kind steht man aber auch noch vollkommen hinter dem was man macht, also habe ich mir nicht groß etwas daraus gemacht. Mir wurde des Öfteren an den Kopf geworfen, dass ich stinken würde, falsch aussehe wegen meinem Kleiderstil und allgemein wurde ich auch meist von der Mehrheit ausgegrenzt. Bereits in der 4. Klasse kam es dazu, dass ich auf der Abschlussfahrt mich auf der Straße umbringen lassen wollte, weil ich einfach diese Tortur nicht mehr ertragen konnte. Ich konnte überhaupt nicht damit umgehen, dass den Anderen mein Lebensstil und meine Art nicht gefiel. Ich weiß, heutzutage leider nicht mehr genau, was sie damals zu mir sagten, dass ich mich umbringen wollte, aber wenn ich zurück denke, stehe ich immer noch voll dahinter, auch wenn umbringen eine zu krasse Methode ist um meinem Leid ein Ende zu setzen. Auf keinen Fall sollt ihr jetzt denken, dass ich Suizid gefährdet bin, aber ich war es. Heutzutage würde ich wahrscheinlich eher die Personen drauf ansprechen, warum sie so hässlich von innen sind, dass sie jemanden dazu bringen können, dass derjenige sich umbringen will. Dann kam ich in die 5. Klasse auf eine andere Schule. Ich habe so sehr gehofft gehabt, dass sich etwas ändern würde. Mit insgesamt 6 Leuten aus meiner alten Klasse wurde ich in eine Klasse gesteckt. 5 davon machten sich immer wieder erneut darüber witzig, dass ich mich heulend auf die Straße geschmissen habe. Sie brachten auch andere dazu darüber zu lachen, weil sie immer wiederholten wie lustig es gewesen war als ich dort lag und heulte. Dann kamen sie darauf , die Vorfälle aufzubringen, als sie mir an den Kopf schmissen, dass ich stinken würde. Das war der erste Funke, der in dieser Klasse, der das Feuer entzündete. Die Jahre vergingen, und ich durfte mir immer wieder anhören, wie sehr ich stinke, wie hässlich ich bin und dass keiner mich vermissen würde, wenn ich sterben würde. Als dann das Internet dazu kam, konnte ich gar nichts mehr. Ich schwänzte öfters die Schule, bekam Krankheiten und dergleichen durch meine psychische Lage. Meine Mitschüler begannen, mich  mit Deodorant einzusprühen und trotz sichtbarer Verletzungen durch dieses Spray lachten sie mich nur aus, weil ich weinte. Meine Eltern bekamen dies so langsam mit und fragten nach, warum ich so oft Symptome vortäuschte. Irgendwann konnte ich sie nicht mehr anlügen und sagen, dass ich wirklich krank wäre also platzte alles aus mir heraus.. Ich zeigte ihnen die ganzen Verläufe, welche sie unverzüglich ausdruckten und ein Gespräch mit meiner damaligen Klassenlehrerin ausmachten.  Ich wusste, dass meine Eltern ein Gespräch hatten, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie mich dazu holen.
Allgemein wurde nur andauernd gesagt, dass ich das alles hätte viel früher sagen sollen und nicht alles für mich hätte behalten sollen. Damals verschwieg ich auch noch, dass ich bereits mehrmals versucht hatte mich mit Tabletten umzubringen. Doch nun ja, was soll ich sagen, ich dachte einfach, dass das mein Schicksal sei und ich es deshalb nicht erzählen müsste. Das ist alles einfach etwas aus dem Ruder gelaufen. Am nächsten Tag nach dem Gespräch rief die Lehrerin mich und die 3 Haupttäter zusammen in einen Nebenraum und erwartete, dass jeder was dazu sagt. Die sagten, dass das ja alles gar nicht so schlimm wäre und bestritten mehrere Aktionen, auch das mit dem Internet. Trotz eindeutiger Beweise bestritten sie das und ließen mich trotz der Beweise dumm aus den Socken schauen. Ich wusste auch gar nicht so Recht was ich dazu sagen sollte. Ich meine, es waren immerhin 3 gegen 1; gegen mich. Danach war es erst mal relativ ruhig im Gegensatz zu vorher. Ab und zu ließen sie noch dumme Kommentare aber nichts was dem davor mir an den Kopf geschmissen wurde. Dann kam die Klassenfahrt in der 8. Klasse nach Vals. Es war eigentlich echt cool... Ich war mit meinen 3 besten Freundinnen in einem Zimmer, das Skifahren macht auch total spaß aber dann am 3. Tag, saß ich mit 5 von meinen Mobbern in einer Gondell. Ich wusste schon, das wird nicht gut enden. Einer aus meinem Dorf meinte, dass wenn ich lache, ich aussehen würde wie ein Pferd. Dann kamen sie darauf, dass ich aussehen würde wie Gandalf und dann kamen sie noch darauf, dass ich einen riesigen Penis hätte, den ich mir um den Hals hängen könnte beim Duschen. So entstand mein neuer Spitzname "Pferdegandalf". Natürlich war ich bereits ab diesem Moment extrem genervt und dachte einfach nur, dass es in der Gondell bleibt und es keinem weiteren erzählt wird. Falsch gedacht. Alle nannten mich so, zwar ohne den Hintergrund zu wissen aber sowas nennt sich Gruppenzwang. Dann ein paar Monate später fing einer an, mich Schlampe zu nennen - ohne jeglichen Grund der auch wirklich passiert ist. Und ich meine, ehm hallo? 8. Klasse und ich werde Schlampe genannt - geil! Das verfolgte mich natürlich durch die ganze Schule, jeder nannte mich eine Schlampe, obwohl ich nichts getan hatte. Irgendwann fing ich an dies zu ignorieren weil andere auch ohne Grund Schlampe genannt wurden. Ab 2011 bin ich auch dem Chor beigetreten und habe gemerkt, dass die Musik mein Rückzugsort ist. Wenn ich singe, verschwinden für kurze Zeit all' meine Gedanken und ich bin ein ganz normaler Mensch.
Der Chor war und ist wirklich mein Zufluchtsort. Wenn ich die Ferien über nicht wenigstens daheim oder in der Karaokebar singen gehen würde, würde ich komplett durch drehen. Aber nun weiter, 9. Klasse: immer öfters behaupteten Leute, die ich teilweise nicht mal kannte, dass ich mit irgendwem rumgemacht hätte oder sogar mit denen gevögelt hätte- lächerlich, ich war Jungfrau. Ich trat auch der Schulband bei, wurde allerdings zu Februar hin mehr oder weniger rausgeekelt und trat dann in der 10. Klasse wieder ein. Dann war ich sowas in der Art wie die Band Mama. Doch auch diese Mädchen waren sehr hinterlistig. In der 10. Klasse war dann eigentlich alles recht angenehm. Ich war nicht mehr der Sündenbock der Klasse. Ich wurde auch des Öfteren gelobt wegen meinem Singen und sie standen die meiste Zeit wirklich hinter mir. als ich an meinem Abschluss vor 4 der Abschlussklassen sang, hörten viele von meinen Freunden mich das erste Mal überhaupt singen. Meine Klasse war so süß und machte Standing Ovation als ich fertig war. Ich war den Tränen nah, weil ich so etwas niemals gedacht hätte. Am Ende als alle rausgingen um Bilder zu machen, sprachen Hunderte mich darauf an, wie toll ich gesungen hätte - ich lief jedes Mal aufs Neue hochrot an. Ich fühlte das erste Mal, wie es ist akzeptiert zu werden. Und dann war es auch relativ ruhig um mich herum. Also ja, das ist meine Geschichte. Es ist sehr komisch darüber zu schreiben und wahrscheinlich habe ich jetzt, euer Bild von mir zerstört - zumindest von denen die mich kennen. Aber ja, vielleicht versteht ihr jetzt, warum ich des Öfteren so pessimistisch gegenüber Dingen gerichtet bin. Ich hoffe, ihr könnt mich jetzt ein bisschen besser verstehen. Narben sind zwar kaum noch sichtbar , aber die Wunden innerlich reißen immer wieder aufs Neue auf und bis jetzt ist auch noch keine Heilung in Sicht. Ich weiß auch nicht wirklich wie sie heilen könnten - du vielleicht?


Eure invisible Princess